weiches sitzen
In den Westfalenhallen Dortmund wurden innovative Projekte, Kampagnen oder Aktionen gezeigt, die den fairen Handel, Nachhaltigkeit und Ökologie zum Thema haben. Dabei führten die Detmolder Masterstudierenden laut Prof. Eva Filter "erfrischende, motivierende Gespräche über die Arbeit von Innenarchitekten: individuell, nicht standardisiert, ökologisch nachdenkend über das Möbel der künftigen Nutzer".
Vom 28. bis 30. August 2015,
in den Westfalenhallen Dortmund
Fa!r Trade & Friends Messe
Die Eröffnung
Vom 22. April bis 11. Mai 2015 im Foyer der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur
Ausstellung "Barockes Sitzen"
"Faltwerk"
Nadine Bauer, B.A. - Masterprojekt
Insbesondere wenn der Platz fehlt, stellen Einbaumöbel eine ideale Lösung dar. Ein Möbel, das sich jedem Winkel und jeder Nische anpasst - sich genau in die vorhandene Raumsprache und Form integriert. „FALTWERK“ verkörpert ein solches einzigartiges Einbaumöbel. Eingepasst in eine Zimmernische, bietet es verschiedene Sitz- und Anlehnmöglichkeiten, je nach Bedarf und Belieben der NutzerInnen. Das Möbel ist in erster Linie durch seine Formgebung und Faltoptik geprägt, die aus leichtem, regionalem Fichtenholz besteht, während die Unterkonstruktion aus Rotbuche, die Konstruktion und Entstehung dieses komplexen Möbelstückes in den Vordergrund rücken lässt. Die Rückenlehnen sind durch große Rahmen geprägt, die durch Gummischnüre bespannt sind, um einen flexiblen Einsatz der dazwischenliegenden Kissen zu gewährleisten. Eine Besonderheit ist der mobile Charakter dieses Einbaumöbels, denn der hintere Teil lässt sich in den Raum drehen, um den Sitz in den Innenraum öffnen zu können. Ein zusätzliches, an der Wand befestigtes, gepolstertes Schulterstück dient zudem einer flexiblen, einsetzbaren Rückenlehne. Diese liebevollen Details zeichnen „FALTWERK“ zu diesem innovativen und raumintegrierenden Möbel aus, das sich nahtlos in die vorhandene Raumnische harmonisiert.
"Siesta"
Sahar Khalajhedayati, B.A. - Masterprojekt
Hier liegen Sie richtig
Das "Daybed" verlegt den Schlaf in den Tag Für gewöhnlich versteht man unter Daybed eine schmale Liege für eine Person, die Form beschränkt sich auf das Wesentliche: eine Horizontale auf vier Beinen. Die Bezeichnung Daybed verlegt es den Schlaf in den Tag, jene Zeit, in der wir doch aktiv und tätig sein sollen. In seiner dezenten Erscheinung erinnert es uns daran, im hektischen Alltag mal wieder eine Pause zu machen – was ganz und gar nicht überflüssig ist. Die bescheidenen Maße des Daybeds sind da von Vorteil, weil sie einen dazu zwingen, mal wieder mit sich alleine zu sein. Das bewusste Nichtstun – früher war es fester Bestandteil des Tagesablaufes, heute, im modernen Alltag, ist es für viele unvorstellbar. Dabei ist der Mittagsschlaf in unserem Biorhythmus verankert. Zwischen 13 und 15 Uhr haben wir ein Leistungstief, ein kurzer Schlaf von maximal 30 Minuten kann unsere Akkus wieder aufladen. Schlafmediziner gehen sogar so weit, zu sagen, wer mittags nicht schlafe, setze sich über die eigene Biologie hinweg. Heutzutage ist das Tagesbett wie eine Neuigkeit im Haushalt betrachtet, aber es war nicht immer so. Im Gegenteil dazu, spielte das hochfunktionelle Tagesbett sehr wichtige Rolle als Sitzmöbel, das schon im antiken Ägypten,Griechenland und Rom waren Daybeds auch sehr weit verbreitet, so dass dieses Möbelstück war überall zu sehen. Das Möbelstück wurde für verschiede Zwecke verwendet: ausruhen, essen, unterhalten.
Konzept Siesta.(die Pause)war für mich das Stichwort, eine Tagesliege mit gleichem Namen zu entwerfen. »Ich wollte einen Ort schaffen, an dem die permanente Verfügbarkeit und der Erfolgsdruck unserer vernetzten Welt keine Rolle spielen.« Ein Möbel, das für den Müßiggang bestimmt ist. Deshalb entschied ich mich für eine reduzierte Ästhetik, so lenkt nichts von der eigentlichen Funktion ab. Für das Gestell verwendet ich helles Holz ,Esche, die Kissen sind aus natürlichen Stoffen bzw,Walkloden gefertigt. Mehr Vorkehrungen bedarf es nicht, um tagsüber zur Ruhe zu kommen. Deshalb ist auch das Bett kein sinnvoller Ersatz für die Tagesliege. Ist es zu gemütlich, kommt man schwer wieder raus. Vor allem wenn man, um reinzukommen, erst mal aus der Alltagskleidung schlüpfen muss. Das kostet nur Zeit, und die haben wir ja nicht. Um auszuruhen, muss es weder dunkel sein, noch brauchen wir eine Decke. Das wusste schon Salvador Dalí , der sich mittags angeblich mit einem Löffel in der Hand und einem Teller darunter für ein paar Minuten hinlegte. Fiel er in den Tiefschlaf, entspannte sich seine Hand, und der Löffel fiel auf das Porzellan. Dalí war wieder wach.
"Pepe"
Kristina Herrmann, B.A. - Masterprojekt
Küche . Kommunikation . Bewegung Eiche . Pfeffer . Kupfer . Verbindung dynamisch . entspannend . Variable Beckenkippung . leicht . Stoff . weich sitzen . Spass . neigen . abhängen Gespräche . drehen . Gleichgewicht
Grundrezept Pepe (Sommervariante)
2,6 kg Massivholz Eiche
600 g Kupfer
100 g Kapok
150 g Bezugsstoff (ja nach Qualität)
50 g Wachs
14 Stk. Dübel
3 Stk. Messingschrauben
1 Stk. Messingmagnetknopf
16 Stk. Kupfernieten
DolceSedia – Ein Klappstuhl fürs Badezimmer
Lydia Reichhart, B.A. - Masterprojekt
Das zeitgemäße Badezimmer löst sich immer weiter aus der reinen Funktion des Nassraumes heraus und avanciert zu einem Lebens-, Wohlfühl- und Entspannungsbereich innerhalb der eigenen Wohnung. Das Bad, früher ein Ort, wo man sich badete, rasierte und kämmte, hat sich jetzt in einen Rückzugsort verwandelt: eine Oase der Frische und der Ruhe. Aufwändige Bader sind zum Standard geworden, doch wo endet das ganzheitliche Erlebnis, bzw. was gehört noch dazu?! Was kommt nach dem Badeerlebnis? Was brauchen wir danach? Wo setzen wir uns hin, um uns zu pflegen und zu erholen? Der Stuhl „DolceSedia“ geht auf diese Bedürfnisse ein. Er basiert ursprünglich auf dem Prinzip eines Campingstuhls mit einem klappbaren Gestell und einer Sitzfläche aus Stoff. „DolceSedia“ ist ein Klappstuhl, der so platzsparend im Bad untergebracht werden kann, da er eine feste Halterung an einer Aufhängung an der Wand besitzt. Diese Aufhängung dient zugleich als Handtuchhalter und Platzhalter eines Fußteils für den Stuhl. Das Fußteil kann bei Bedarf am Stuhl eingehängt werden und erleichtert die Pflege der Füße (Nägel schneiden, eincremen, Nägel lackieren etc.). Der Stuhl mit seiner Sitzfläche erinnert in abstrakter Art an die Form einer sanft geschwungenen Muschel, ohne dabei ins allzu Bildhafte abzugleiten. Der Stuhl zeigt sich offen, in seiner Purheit, in dem er die wichtigsten Verbindungen bzw. der Ableitung der Druckkräfte zeigt und sich so gibt, wie der Mensch sich auch im Bad gibt. Mit einer Unterkonstruktion aus Jutegurten wirkt der Stuhl nackt/unvollständig. Bekleidet wird er mit einer Stoffhusse. Passend zu den Jahreszeiten gibt es zwei Hussen, einmal für den Winter (Frottee) und eine für den Sommer (Leinen). Sie und auch die Unterkonstruktion sind so konzipiert, dass sie für eine Reinigung vollständig abgenommen werden können. „DolceSedia“ verfügt über eine Hand-, Arm- und eine Fußablage und bietet Freiheit im Oberkörperbereich. Die Aufhängung für das nasse Handtuch und ein entspanntes Zurücklehnen mit der Möglichkeit zum Greifen in Stofftaschen an der Außenseite der Huse, die Utensilien für die Körperpflege bewahrt, wird das ganzheitliche Badeerlebnis vollendet.
"Think Pod"
Theresa Kellner, B.A. - Masterprojekt
In einer Zeit in der das Arbeiten sich
weitestgehend verändert, in der Personen statt einem Job oftmals zwei oder
drei Tätigkeiten nachgehen, in der das Arbeiten mehr denn je in das private Leben eingreift und gar mit ihm verschmilzt, scheint es um so wichtiger ein atmosphärischen
Entwurf zu präsentieren, der den Dienst für eine ausgeglichene Work Life-Balance leistet. Mehr
als 3 Stunden pro Tag surfen wir im Internet und beantworten dabei eine Vielzahl an privaten, wie geschäftlichen e-Mails. Auch hier weicht die Grenze zwischen privaten und geschäftlichen Leben immer weiter auf. Etwa 1,5 h unserer Tageszeit nutzen wir für das Lesen von Zeitschriften oder Büchern. Zwei Tätigkeiten, die durch die elektronische Mobilität nicht mehr an einem Platz zu verorten sind. Wir checken beim Essen nebenbei noch die e-Mails, schließen, während wir Zug fahren, noch schnell unsere Wissenslücke bei Wikipedia. Alles geschieht sofort im Hier und Jetzt. Es fehlt die wirkliche, tief- greifende Auseinandersetzung mit den alltäglichen Tätigkeiten und die Zeit sich ernsthaft mit den Themen und mit sich auseinander zu setzen.
Think Pod versucht dieser nicht immer positiven Entwicklung der Beschleunigung entgegen zu wirken. Wie ein Fels in der Brandung steht er massiv auf dem Erdboden und umgibt die NutzerInnen mit seiner harten, schützen- den Schalle und schirmt vom Geschehen Außerhalb ab. Das weiche, abgeschiedene Innen ermöglicht eine ruhige Umgebung und lässt die NutzerInnen konzentiert arbeiten. Think Pod ermöglicht es sich zu entschleunigen und letzendlich wieder fokussiert bei sich anzukommen. Ein Ort des Arbeitens.
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„Vista – Ein Möbel mit Ausblick“
Katharina Fischer, B.A. - Masterprojekt
Eine langgezogene, nußbaumfurnierte Sitzfläche, und die Anordnung einer Rückenlehne an zwei Seiten, bietet zwei Möglichkeiten des Sitzens. Zum einen die Position des normalen Sitzens, und zum anderen bietet das Möbel die Möglichkeit sich entlang der langen Sitzfläche zu platzieren. Die Beine an den Körper ziehen, sich zurücklehnen und durch das gebogene Rückenteil umschließen lassen. Man fällt in eine weiche Rückenlehne, die aus drei gebündelten Baumwollkettfäden besteht und einem Schussfaden aus altem T-Shirt Material, eingefärbt in einem kräftigem Petrol. Durch die einfache Leinwandbindung erhält die Rückenlehne eine hohe Stabilität, gibt aber auch leicht nach wenn man sich anlehnt.
Ein Fußteil, mit einer leichten Erhöhung, am Ende der langen Sitzfläche, verhindert das wegrutschen der angezogenen Beine. Auch hier finden sich die Kett- und Schussfäden in den gleichen Materialien wieder.
Des Weiteren bildet der Baumwollkettfaden die Abschlüsse der Stuhlbeine. Die, aus massivem Nußbaum, konisch gedrechselten Beine sind am Ende mit dem Bindfaden umwickelt. Dadurch und durch Möbelgleiter aus dem gleichen Bindfaden, bekommt der Stuhl einen weichen Auftritt.
Die geschwungene Form ist eine Anlehnung an die barocken Formen auf Sizilien. Die Ausschweifungen an dem Stuhl geben nicht nur einen Fluss vor, sondern verdeutlichen auch die Konstruktion an der Stelle. Dort bekommt das Möbel Halt.
Ein weiteres haptisches Detail bilden die durchstoßenden Beine auf der Sitzfläche. Eine leichte Wölbung macht die Konstruktion nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar. Dieses Detail findet sich auch auf dem Rückenteil wieder.
"avec plaisir"
Anna Nadine Link, M.A. - Masterthesis
avec plaisir (frz. mit Freude) ist mehr als nur ein reines Sitzmöbel, es bietet auf einzigartige Weise die Möglichkeit mit seinem eigenen Leib eine in den heutigen Zeitgeist transportierte Hommage an die Üppigkeit des Barocks zu erfahren.
Seine Formsprache und Materialen spielen mit den Gegensätzen von schwer und leicht sowie geschwungen und gerade. Das aus Esche bestehende Grundgestell überträgt die überzogen Barock anmutende Gestalt auf die Neuzeit und verleiht ihr eine natürliche Leichtigkeit, welche durch die sich nach oben verjüngende Form zusätzlich unterstützt wird. Der Materialienmix Samt und Leinen spielt auch hier wieder mit den Gegensätzen von Schlichtheit und überbordender Üppigkeit. Jedes Element scheint bei Kontakt auf das jeweils Andere zu reagieren, indem es zum Beispiel zur Seite zu weichen oder nachzugeben scheint. Der Körper kann sich auf einfach Weise durch sein Gewicht auf der Polsterung, ein individuelles Sitzbett schaffen und somit sich direkt an den Leib „schneidern“.
„Das Gefühl der Sitzfläche eines Stuhls, die mit seinem sich niederlassenden Hintern schließlich zusammentraf, war so herrlich, daß [sic] er sich sofort wieder erhob und sich von neuem hinsetzte, ganz langsam und mit äußerster Konzentration.“ Samuel Beckett, Murphy, Roman 1938
Der Schwung der Armlehnen ist ein Echo zu seinen bewegten Beinen und diese sind wiederrum eines zur Üppigkeit des überlaufend wirkenden, schweren Federsitzkissens. Die linke Seite wird zur Einstiegsseite, da das Sitzmöbel fast schon tänzerisch, zuvorkommend anmutend dem in „be-sitz“ nehmenden Raum gibt. Und dass, so scheint es, „avec plaisir“ was hier als „gern geschehen“ zu verstehen ist. Es ist ein ausgewogenes Spiel zwischen Aktion und Reaktion fast wie ein Tanz zwischen Freunden.
Dieses Sitzmöbel kann in der Gruppe, als Paar oder auch alleine genutzt werden. Es ist der Ort an den Verbindungen geknüpft und Ideen ausgetauscht werde. Hier wird mal laut, mal leise gesprochen, sich dem Kreis anvertraut, oder eine ganze Runde von Zuhörern unterhalten, es bietet außerdem Platz zur stillen Einkehr und kann durch seine Formsprache, je nachdem wie es im Raum platziert ist, schützen vor äußeren Einflüssen. Avec plaisir passt sich je nach Nutzungsbedarf und Gefühl an.
„STANNA"
Theresa Schulze, M.A. - Masterthesis
„STANNA" ist ein Wartezimmermöbel das zum Verweilen und zum Entspannen einlädt. Warten findet häufig in öffentlchen Räumen und an Orten „dazwischen" statt. In diesen Zwischenräumen treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander, die verschiedene Emotionen und viele Gedanken mit sich tragen. Ängste, Sorgen, Einsamkeit aber auch Freude und Hoffnung, Leere oder Konzentration. Die einen wünschen sich Nähe, die anderen brauchen den Abstand. „STANNA" wird all diesen Bedürfnissen gerecht und gestaltet das Warten zu einem angenehmen und abwechslungsreichen Erlebnis. Ein Möbel das uns in der Fremden einen Wohlfühlmoment schenkt und uns ein bisschen Zuhause zurückgibt. Ein (Sitz-)Platz in der Gesellschaft der vielleicht sogar zum Träumen anregt, der uns ankommen und den grauen Alltag vergessen lässt und den wir uns Stück für Stück erobern können.
Das Sitzmöbel ermöglicht durch seine Übereckform ein aktives Sitzen durch unterschiedliche Sitzpositionen. Je nach Sitzrichtung fungiert die Rückenlehne auch als Armlehne. Indem die Sitzfläche unterhalb der Rückenlehne fortgesetzt wird, entsteht genügend Ablagefläche für die mit sich geführten Gegenstände und Kleidungsstücke. „STANNA" kann auch als Modul verwendet werden. Stellt man zwei Stühle zur selben Richtung nebeneinander, entsteht eine Sitzbank mit seitlichen Armlehnen. Auch ist ein Zusammenfügen in entgegengesetzten Sitzrichtungen möglich. Diese Kombination, die sich grenzenlos erweitern lässt, ist besonders kommunikativ, da ein direkter Blickkontakt zwischen den Sitznachbarn gewährleistet ist.
"SideBySide"
Marion Schnitker, M.A. - Masterthesis
Zusammensitzen, essen, genießen und der Austausch untereinander, all dies macht einen Abend zu etwas Besonderem. Für diesen Anlass wurde das Kommunikationsmöbel SideBySide entworfen, welches zur Förderung des ausgewogenen sozialen Miteinanders dient.
Dieses szenografisch anmutende Modul besteht aus einer Sitzbank für zwei Personen und einem dazugehörigen Esstisch. Dieser ist mit der Bank konstruktiv verbunden und somit unabdingbar auf das Zusammenspiel mit der Sitzbank angewiesen. Die Besonderheit der Bank liegt in der Funktion der Sitzfläche, diese ist mittig auf einem zwei Zentimeter breiten Ahornfundament gelagert. Durch diese schmale Auflagefläche und die bewegliche Verbindung befindet sich die Sitzebene bei seitlicher Belastung in Dysharmonie. Dieser zunächst physikalische Ansatz dient der Förderung des sozialen Verhaltens. Auf der Bank ist das gemeinschaftliche Sitzen zu zweit nicht nur gewünscht, sondern eine Notwendigkeit. Verlässt einer der zwei Sitzpartner seinen Platz, so ist es für den Verbliebenen unkomfortabel auf der Bank sitzen zu bleiben. Durch das damit resultierende Aufstehen der zweiten Person entsteht ein neuartiges Miteinander.
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"Creative Sleeping"
LeAnh Tran, M.A. - Masterthesis
Die Arbeit „Creative Sleeping“ konzentriert sich auf das Powernapping oder auch den sogenannten Kurzschlaf für den Büroarbeiter. Und dabei besonders auf die Personen, die kreative und geistige Berufe ausüben. Auffallend viele Beispiele zeigen, dass der Mittagschlaf, die Muße und die Entspannungszeit, im Sinne der Stimulation der Kreativität, eine große Rolle spielen. Um die Zielsetzung zu erreichen, sollte der Entwurf die verschiedenen Anforderungen an die Zeit in der Pause und den Entspannungsbedarf aufnehmen und die Möglichkeit anbieten, die unterschiedlichen Bedarfszustände zu befriedigen.
Aufgrund der Berücksichtigung verschiedener Kategorien des Powernappings teilen sich die Entwurfsergebnisse der Thesis in drei Phasen. Und zwar in die drei entsprechenden Zustände: Rückgang (Slowdown), Halbstille und Stille.
Die Basis jeder Phase wird dabei auf der Grundlage der zeitlichen Dauer und der Proposition der Körperhaltung entwickelt.
"Der Nähknecht"
Katrin Kollodzey, M.A. - Masterthesis
Der Nähknecht ist ein Bestandteil des Raumkonzeptes für das Textilatelier der Detmolder Schule. Das Hockerpaar bildet im Fenster einen Ort der Konzentration und Fokussierung.
Die Form des großen Hockers ist inspiriert durch die Sitzhaltung im Schneidersitz. Die Orientierung nach Außen und die Umrahmung durch den Fensterladen erschaffen ein Refugium, einen Ort an dem man sich für die filigrane Handarbeit zurückziehen kann.
Unsere Projekte
Ein Nachmittag mit Fundstücken aus der Natur und einer Kettensäge. Gewobene Gräser, verknüpfter Bambus, umwickelte Baumstämme, verzapfte Äste, wurden zu hängenden Liegen, robusten Bänken und gewebten Polstern.
erste 1:1 Studien
Für einige Tage waren die Räume des Palazzo Baldanza der Ort, an dem wir unsere Ideen und Vorstellungen entwickeln konnten. Inmitten der Stadt Militello und ihrer besonderen Atmosphäre entstanden Skizzen, Fotografien, Zeichnungen und Collagen die diese Atmosphäre und die Formensprache unserer Umgebung einzufangen versuchten. Besonders intensiv arbeitete jeder Studierende an der Analyse verschiedener Sitzformen, die wir auf unserer Exkursion entdeckten – wir beschäftigten uns sowohl mit den einzigartigen Formen der Stühle, die eine bestimmte Sitzhaltung suggerieren, als auch mit den Besonderheiten der Sitzpositionen der Bewohner, die uns auf den Straßen Militellos begegneten. Diese Eindrücke und Analysen fließen nun in die Entwürfe ein, die an der Hochschule in Detmold entstehen.
Der Palazzo Baldanza
Wir, vierzehn Masterstudierende der Innenarchitektur an der Detmolder Schule wurden durch die Stadt Militello und den Lebensweisen ihrer Bewohner zu Formen des weichen Sitzens inspiriert.
Wir konnten im Palazzo Baldanza an unseren Ideen und Vorstellungen arbeiten, aus denen Entwürfe eines weichen Sitzmöbels entstehen, die wir in Modellen und Prototypen darstellen.
Die Studierenden im Masterstudiengang reisten mit Bus und Flugzeug nach Catania auf Sizilien. Standort war Militello in Val de Catania, barockes Weltkulturerbe als formenreicher Ausgangspunkt für das Nachdenken über „weiches Sitzen“. Der Palazzo Baldanza wurde von der Gemeinde Militello als Arbeitsort zur Verfügung gestellt. Dort konnte nach Herzenslust gezeichnet, fotografiert, gemalt und collagiert werden. Ausflüge wurden nach Catania und Acitrezza unternommen.
Alle Möglichkeiten der Übersetzung barocker Formensprache wurden ausprobiert, Abdrücke der Formelemente von Fassaden der Stadt in Ton abgenommen und mit selbsthergestellter Seife ausgegossen, beim Bäcker wurden barocke Formen in Brotteig gebacken, Früchte, Blätter und Samen gesammelt und als begleitendes Moodboard ständig verwandelt, Collagen aus den zahlreichen Stuhlformen und vorgefundenen Tapeten geklebt. Einschneidend war eine experimentelle Möbelbauaktion in einem wilden Steineichenwald nahe Militello: vorhandene Materialien wie Bambus, dünne Baumstämme und Schilf verwandelten sich in der Verknüpfung zu einem Sofa, einem Hochsitz, einem Stammsitz und einer Hängematte, ein kreativer Nachmittag mit inspirierenden Ergebnissen. Es gab ein abendliches Fest mit deutschem und sizilianischem Essen gemeinsam mit jungen Militillesen, den Besuch des Kaktusfeigenfestes und ebenso eine Demonstration gegen den Müll auf dem Marktplatz der Stadt.
Fruchtbare Diskussionen über die unterschiedlichen Wertesysteme und Lebensentwürfe bereichern nun das Potential der Entwürfe. Es entstehen Einzelmöbel und Einbaumöbel, zur Zeit im Maßstab 1:1 Prototypen gemeinsam mit Markus Opitz und der Werkstatt der Detmolder Schule.
Prof.'in Eva Filter im Dezember 2014
per ulteriori informazioni: museosannicolo@tiscali.it
für weitere informationen: museosannicolo@tiscali.it und: herbert@weinandgalerie.de
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